Wie man seine eigene EU-Fitness einschätzen und optimieren kann

Wir befinden uns am Scheidepunkt zwischen Horizon 2020 und Horizon Europe. Die letzten alten Programme laufen aus und die ersten neuen Calls öffnen bereits. Der perfekte Zeitpunkt, um sich anzusehen was – und vor allem wer – in der alten Periode gefördert wurde. Daten hierfür findet man auf verschiedenen offiziellen Horizon Dashboards.

Wenn man sich diese genauer ansieht, entsteht schnell der Eindruck, dass sich auf europäischer Förderebene vor allem einige wenige Big Player tummeln. Die EU hat allerdings großes Interesse an Frischfleisch: Nach wem hier Ausschau gehalten wird und ob Ihr Unternehmen EU-fit ist, zeigt die folgende Checkliste.

 

Der EU-Fitness-Test

1. Sind die EU-Prioritäten Teil Ihrer DNA?

Wer sich europäisches Geld abholen möchte, der muss sich auch mit europäischen Zielen auseinandersetzen. Es gibt sechs übergeordnete Prioritäten, die von „Ein Europa für das digitale Zeitalter“ bis zum „Green Deal“ reichen. Jeder Call, der in den nächsten sieben Jahren ausgeschrieben sein wird, ist mit seinem Thema ausgerichtet auf die Zielerreichung einer oder mehrerer dieser Prioritäten. (Wie genau sich die Prioritäten in die EU-Förderlandschaft einfügen, können Sie hier nachlesen.) Für Unternehmen reicht es nicht diese sechs Punkte bloß zu kennen – man muss sie leben.

2. Können Sie die Kundin EU bedienen?

Die Prioritäten zu leben, bedeutet für Unternehmen, dass es ein Trugschluss wäre zu glauben, man könne sich einen schnellen grünen Stempel aufdrücken, wenn man es zum Beispiel auf eine Green Deal Förderung abgesehen hat. Die EU ist kein Automat, der Geld spuckt, wenn man einen gefälschten Ausweis vorzeigt. Die EU will wie eine Kundin behandelt werden. Es gilt ihre Probleme zu verstehen, ihre Ziele zu verfolgen und sie optimal zu bedienen. Die EU verhandelt nicht: Wenn Ihr Unternehmen nicht bieten kann was gesucht wird, dann kann es ein anderes Unternehmen ganz bestimmt.

3. Sind Sie bereit in die Rolle zu schlüpfen?

Die EU ist kein Einzelkämpfer, sie besteht aus 27 Mitgliedsländern und hat darüber hinaus weltweite Partnerschaften. Dasselbe wird von förderbaren Unternehmen erwartet. Horizon Europe steht für Kooperation, Vernetzung, Mehrwert und Benefits, die vom Konsortialführer auf seine Partner überschwappen und von dort hinaus in die Welt. Über den eigentlichen Goldschatz „Netzwerk“ habe ich schon einmal berichtet und ich betone es erneut: Die EU nimmt nur Teamplayer in ihre Familie auf.

4. Haben Sie Ihre Hausaufgaben erledigt?

Kommen wir zum letzten großen Kriterium: die eigene Exzellenz. Vorweg: Das beste Projekt der Welt wird keine Förderung bekommen, wenn es keine Prioritäten umsetzen kann, nicht bietet was benötigt wird und nicht inklusiv ist. Deshalb lohnt es sich nur sich mit diesem letzten Punkt auseinanderzusetzen, wenn man alle oben angeführten Anforderungen abhaken kann. Um Chance auf eine EU-Förderung zu haben, muss Ihr Unternehmen nicht nur innovativ sein, es muss disruptiv sein. Ihr Projekt muss bahnbrechend sein, Sie müssen ein Frontrunner auf Ihrem Gebiet sein. Und um das sicherzustellen, müssen Sie vor allem eines im Vorfeld machen: Benchmarking. Sie müssen Ihre Hausaufgaben erledigen und herausfinden, ob Sie mit der internationalen Konkurrenz mithalten können, ob Sie sich in einer Liga befinden, die EU-Gelder verdient hat. Denn wenn Sie es nicht wissen, die Evaluatoren Ihres Förderantrages wissen es bestimmt. Und da reicht es nicht mit Floskeln zu behaupten Ihr Unternehmen sei das Beste, Sie müssen detailliert aufzeigen, wie und womit Sie Ihre Konkurrenz übertreffen.

Sie können alle vier Punkte abhaken? Gratulation, Sie sind der optimale Kandidat, um sich für eine EU-Förderung zu bewerben. Wenn Sie sich aber noch unsicher sind, die Checkliste im Detail durchgehen oder die Bewertung mit Fremdeinschätzung durchführen wollen, melden Sie sich gerne bei mir. Am Ende schaffen Sie es vielleicht sogar die Anforderungen nicht nur zu erfüllen, sondern zu übertreffen.

 


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