ESG-Ratings und Nachhaltigkeitskriterien nehmen zunehmend Einfluss auf den M&A-Prozess. Neben unternehmensbezogenen Abläufen wie der Environmental Due Diligence sind auch unternehmensexterne Transaktionsbegleiter direkt von Reformen in der ESG-basierten Deal-Finanzierung betroffen. Den aktuell größten Einfluss im M&A hat ESG auf die Unternehmensbewertung – dies spiegelt sich in den Transaktionspreisen wider. Dabei können im ESG-Bereich führende Firmen ihre Bewertung steigern.
Unternehmen, die ESG und Nachhaltigkeitskriterien erfüllen, profitieren neben der positiven Reputation auch von einer gesteigerten finanziellen Performance sowie einem besseren Zugang zu Eigen- und Fremdkapitalfinanzierungen. Neben einer Verbesserung der unternehmensinternen ESG-Performance setzen viele Unternehmen zunehmend auf M&A Transaktionen, um sich externe Expertise in Form von Zukäufen oder Beteiligungen ins Haus zu holen. Nach Studien der Investmentbank Lazard wurden in 2020 120 Mrd. Euro in europäische Unternehmen investiert, deren Strategie an ESG-Themen angeknüpft ist. 2018 lag dieses Volumen noch bei 47 Mrd. Euro.
Um sich am Zielunternehmen nicht die Finger zu verbrennen, werden Käufer hinsichtlich der ESG-Kriterien und den damit verbundenen Risiken deutlich aufmerksamer. Im Rahmen der Due Diligence führt dies zu einem deutlich höheren Prüfaufwand, der jedoch gerechtfertigt ist. Beispiel hierfür wäre der Deal zwischen Bayer und Monsanto, welcher einer kritischen ESG-Betrachtung wahrscheinlich nicht standgehalten hätte.
Ab 2023 sind Unternehmen aufgrund der neuen EU-Verordnung „Corporate Sustainability Reporting Directive“ verpflichtet, Nachhaltigkeitsberichte offenzulegen. Für die Finanzinstitute ergeben sich hieraus direkte monetäre Konsequenzen, je weniger nachhaltig die Geschäftstätigkeit ist, desto höher fällt die zu tragende Risikoprämie aus – Banken und Investmentfirmen müssen ihre Geschäftstätigkeiten fortan überdenken bzw. Portfolios umschichten. Finanzierungen mit untragbarem ESG-Risiko können sogar abgelehnt werden.
Beispielhaft für diese Entwicklungen ist die Übernahme von IFF Microbial Control durch Lanxess: Eine eigene nachhaltige Anleihe wurde zur Deal-Finanzierung aufgelegt unter Begleitung eines Konsortiums von namhaften Banken. Darüber hinaus wurden die zukünftigen Finanzierungskosten sogar an die Erreichung von Nachhaltigkeitszielen gekoppelt. Wenn der Chemiekonzern bis zum Jahr 2025 seine CO2-Emissionen nicht in ausreichendem Ausmaß reduziert, steigt der Zinssatz der Anleihe. Auch bei Private Equity Firmen erscheinen finanzielle Interessen bei einer Übernahme und Ansprüche an ESG-Performance zunehmend zwei Seiten derselben Medaille zu sein. Recherchen von Investec ergeben, dass 62 % der General Partners von Private Equity Fonds im letzten Jahr ein Investment aus ESG-Gründen verweigerten (2020/21). Im Vorjahr (2019/20) lag dieser Wert noch bei 55 %.
Durch ein eigens gegründetes Nachhaltigkeitsteam bietet BDO gebündelte Kompetenz, um unsere Kunden beim unternehmensweiten Querschnittsthema Nachhaltigkeit umfassend zu beraten. Interdisziplinäre Zusammenarbeit wird bei BDO stark gefördert und ist angesichts der neuesten Entwicklungen ein entscheidendes Erfolgskriterium. Als Wirtschaftsprüfungsgesellschaft betrachten wir die Themen Nachhaltigkeitsberichterstattung und Nachhaltigkeitsprüfung als grundlegend, da jegliche erfolgreiche Außenkommunikation im M&A-Prozess eine strukturierte ESG-Datenbasis erfordert. Unser Corporate Finance Team zeigt im weiteren Verlauf auf, wie der M&A-Prozess angepasst werden muss und berücksichtigt ESG-Anforderungen in Due-Diligence-Prüfungen sowie der Kommunikation mit Transaktionspartnern. Durch Fachkompetenz in der Finanzierungsberatung kennen wir die neuen Anforderungen von Banken und Investmentfirmen und legen somit frühzeitig im M&A-Prozess die Basis für die erfolgreiche Bereitstellung des notwendigen Fremdkapitals. Durch diese Prozessbegleitung, von den anfänglichen Fragestellungen zu ESG bis hin zum Abschluss des Deals, ermöglichen wir unseren Kunden eine hohe Deal-Erfolgsrate und effizienten Einsatz von Ressourcen.
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