So lautet das Resümee zu den Auswirkungen der Covid-19-Pandemie
- Mit 48% empfand fast die Hälfte der globalen Unternehmen die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie als schlimmer oder sehr viel schlimmer als erwartet.
- 90% der Unternehmen bewerten ihre Risikorahmenbedingungen nun komplett neu.
Risikoaffinere Unternehmen haben die Covid-19-Pandemie besser gemeistert als risikoaverse Organisationen. Das geht aus dem sechsten jährlichen Global Risk Landscape Report „The Art of the Unknown“ von BDO International hervor.
Eine Umfrage unter 500 Führungskräften in Europa, dem Nahen Osten, Afrika, dem asiatisch-pazifischen Raum und Nord- und Südamerika zeigt: Fast die Hälfte (48%) der Unternehmen bewertete die Pandemie als schlimmer oder sehr viel schlimmer als erwartet.
Bei den risikofreudigen Unternehmen sinkt dieser Prozentsatz auf ein Viertel (25%). Zudem gaben doppelt so viele (52%) risikoaverse Firmen an, dass die Auswirkungen schlimmer als erwartet seien.
Die Umfrage von BDO zeigt auch branchenunterschiedliche Erfahrungen. Der wissensintensive Dienstleistungssektor war weniger betroffen als andere, nur 3% beschrieben die Auswirkungen der Pandemie in diesem Bereich als viel schlimmer als erwartet. Auch die Produktion kam verhältnismäßig gut zurecht. Denn viele Unternehmen haben ihr Geschäftsmodell angepasst, um wichtige Produkte wie persönliche Schutzausrüstung oder Beatmungsgeräte herzustellen.
Unabhängig von der Branche wurde der Druck auf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu einem zentralen Thema. Auf die Frage, welche Risiken während der Pandemie den größten Druck verursachten, nannten 45% der Führungskräfte eine geringe Mitarbeiterzufriedenheit und ein gesunkenes Wohlbefinden noch vor der Mitarbeiterproduktivität. Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sahen sich mit neuen Herausforderungen konfrontiert. Hierzu gehören beispielsweise der plötzlichen Umstellung auf Telearbeit, was die Arbeitgeber dazu zwang, neue Wege zu entwickeln, damit sich die Teams engagiert, motiviert und unterstützt fühlten.
Das durch die Pandemie geschaffene Umfeld der anhaltenden Unsicherheit und des schnellen Wandels stellte auch bestehende Risikomanagementpraktiken in Frage: 90% der Führungskräfte geben an, dass die Ereignisse des Jahres 2020 ihre Organisation dazu veranlasst haben, ihren Risikorahmen völlig neu zu bewerten.
„Die globale Pandemie zeigt verstärkt die Notwendigkeit für Unternehmen auf, sich zukunftssicher aufzustellen, um Störungen in Krisenzeiten abzufedern. Unternehmen müssen in ungewissen Zeiten bereit, reaktionsfähig und anpassungsfähig sein. Diejenigen, die dies am effektivsten bewerkstelligen, sind diejenigen, die bereit sind, mehr Risiken einzugehen. Ein effektives Risikomanagement schützt nicht nur vor den negativen Auswirkungen einer Krise, sondern ermöglicht Unternehmen auch, neue Chancen zu erkennen“, so Nigel Burbidge, Global Chair der Risk Advisory Services bei BDO.
Er fügt hinzu: „Die Effektivität von formalen Risikomanagementpraktiken kann durch Technologie verbessert werden. Nur 11% der von uns befragten Unternehmen nutzen aktuell Technologien, um Prognosen über zukünftige potenzielle Risiken zu erstellen. Allerdings haben wir während der Pandemie erhöhte Investitionen in Technologie gesehen. Dies schließt auch Initiativen zur digitalen Transformation und Datenanalyse ein. Die Verknüpfung dieser Investitionen mit Risikomanagement könnte Unternehmen helfen, die nächste Krise besser zu bewältigen oder sogar erfolgreich aus ihr hervorzugehen."
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